Eigentlich wäre Bayerns Superstar James Rodriguez in der Länderspielpause für sein Heimatland Kolumbien unterwegs und hätte seinem Ziehvater Jose Pekerman – der als Nationalmannschaftscoach zurückgetreten ist – persönlich verabschieden können, aber so bleiben nur die virtuellen Grüße übers Internet. James war mal wieder verletzt und steht so weder der Kolumbien noch Bayern zur Verfügung. Er befindet sich im Aufbauprogramm und möchte sich in den nächsten Wochen wieder für den deutschen Rekordmeister beweisen. Schon in der letzten Saison hat sich James nach seinem München-Transfer zuerst in der Rolle des Reservisten wiedergefunden. Unter Jupp Heynckes war der Mittelfeld-Regisseur jedoch nicht mehr wegzudenken und kam in allen wichtigen Spielen zum Einsatz. Auch in den Champions-League-Halbfinalspielen gegen Real Madrid war James Dreh- und Angelpunkt und konnte sogar einen Treffer erzielen. Am Ende reichte es zwar nicht fürs Champions-League-Finale, machte aber Lust auf die neue Saison.
Neue Saison, altes Leid?
Es scheint, als würde sich die Geschichte wiederholen. James kommt von einer Verletzung zurück und muss sich in eine starke Bayern-Mannschaft spielen. Coach Niko Kovac favorisiert die Doppel-Acht, wo neben James Thiago, Thomas Müller, Leon Goretzka und Corentin Tolisso um die zwei Positionen streiten. Bayern ist perfekt in die Saison gestartet und gibt Kovac eigentlich kein Anlass die Startaufstellung zu verändern.
Aber James gilt als Feingeist, der das Spiel schnell und unberechenbar machen kann. Nur Thiago erreicht in etwa die spielerische Klasse des Kolumbianers. Auch Kovac weiß um die Klasse seines speziellen Spielers und wird in Zukunft sicherlich nicht auf die Künste von James verzichten wollen. Wenn Bayern international erfolgreich sein möchte, müssen sie auf einen fitten James Rodriguez hoffen.
Wenn sich die Geschichte aus dem letzten Jahr wiederholt, sollte Kovac in ein paar Wochen nicht mehr auf die Nummer elf der Bayern verzichten können. Die Chance ist groß, dass James nach der Länderspielpause gegen Bayer 04 Leverkusen zum Einsatz kommt. Die direkte Konkurrenz war jeweils mit der Nationalmannschaft unterwegs und James hat in der Pause Extraschichten geschoben, um konditionell auf der Höhe zu sein – kein schlechter Vorteil. Unter der Woche wartet mit Benfica Lissabon der erste Härtetest in der Champions League. Es könnte wie letztes Jahr sein: Am Anfang kurz außen vor – am Ende unverzichtbar.