Die neue-alte Saison hat begonnen. Namentlich ist damit die Europa League gemeint, die ihren Spielbetrieb nach dem Abbruch im März wieder startete. Erster deutscher Klub, der wieder ins Geschehen eingriff, war der VfL Wolfsburg. Er hatte das Hinspiel gegen Schachtar Donezk mit 1:2 verloren, wie sich die Älteren unter uns erinnern werden. Die zweite Partie in der Ukraine entwickelte sich zum Desaster. Die Niedersachsen stellten den Spielbetrieb fünf Minuten vor Schluss praktisch komplett ein und verloren verdient mit 0:3.
Spielbericht: Chaos pur in der zweiten Halbzeit
Die erste Halbzeit war relativ ereignisarm. Die Ukrainer hatten zwar schon hier ein leichtes Übergewicht. Insgesamt galt jedoch, dass die Wölfe durchaus gut im Spiel und keinesfalls ohne eigene Chancen waren. Beide Seiten agierten jedoch relativ passiv. Schachtar wusste, dass die Niedersachsen mindestens zwei Tore schießen müssten und konnte sich die defensive Ausrichtung deshalb leisten. Weshalb die Wolfsburger nicht mutig waren, können sie nur selbst wissen.
In der zweiten Halbzeit wurde die Partie dann jedoch chaotisch. Erst einmal schien dies gut für den VfL zu sein, flog auf Seiten der Ukrainer doch David Khocholava mit der roten Karte vom Feld (68. Minute). Der Vorteil der Überzahl währte jedoch nur kurz. Zwei Minuten später musste auch John Anthony Brooks gehen (70.). Er sah die Ampelkarte.
In der Schlussphase gelang dem VfL dann gar nichts mehr. Nutzen konnte dies zuerst Junior Moraes, der zum 1:0 traf (89.). Das 2:0 erzielte Manor Soloman (90.+1), bevor erneut Junior Moraes zum Endstand von 3:0 netzte (90.+3). Wolfsburg wirkte während der gesamten Spielzeit wie ein Team, das frisch aus dem Sommerurlaub gekommen ist. Donezk erschien dagegen wie eine Mannschaft, die voll im Saft steht. Es ist für den deutschen Fußball zu hoffen, dass sich die anderen Bundesliga-Vertreter seriöser auf die Wiederaufnahme der internationalen Wettbewerbe vorbereitet haben.