Für Franz Beckenbauer wird die Luft immer dünner. Wie der DFB bestätigte, hat er für seien Tätigkeit als Organisationsleiter der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 5,5 Millionen Euro erhalten. Beckenbauer beteuerte stets, er habe den Job ehrenamtlich ausgeführt.
Erlöse aus Werbeleistungen für DFB Sponsor
Der DFB bestätigte einen Bericht des „Spiegel“, indem von einem Honorar in Höhe von 5,5 Millionen Euro die Rede ist. Beckenbauer an Erlösen aus einem Werbevertrag mit dem Sponsor Oddset beteiligt worden, für den er bestimmte Werbeleistungen erbracht hat. Diese Erlöse seien ihm in Raten in der Zeit von Februar 2005 bis Oktober 2006 ausgezahlt worden. Als Franz Beckenbauer im Jahr 2000 als OK-Chef vorgestellt worden war, beteuerte er noch „Ich mache das alles ehrenamtlich.“
Versteuert wurde die Summe erst vier Jahre später, woran erkennbar wird, dass die Zahlung offenbar am Finanzamt vorbei geschleust worden st. Nach Aussagen des DFB wurde die Summe von 1,16 Millionen Euro im Dezember 2010 nach einer Betriebsprüfung beglichen und Herrn Beckenbauer in Rechnung gestellt, der das Geld im März 2011 zurück zahlte.
Schweizer Behörden ermitteln gegen Beckenbauer
Die Deutsche Toto- und Lottogesellschaft konnte als Betreiber der Sportwette Oddset nur mit Beckenbauer als Zugpferd als einer der sechs nationalen WM-Förderer gewonnen werden. Dabei habe das Unternehmen nach Angaben des DFB „Wert auf aktive Einbindung Beckenbauers in die Werbung“ gelegt. Sowohl Oddset als auch Franz Beckenbauer schweigen bis heute zu den Vorwürfen. Die Schweizer Staatsanwaltschaft ermittelt auch gegen Franz Beckenbauer aufgrund der Affäre um die Vergabe der WM 2006 an Deutschland, in der auch die ehemaligen DFB-Präsidenten Wolfgang Niersbach und Theo Zwanziger verwickelt waren. Ihnen droht ein Strafverfahren wegen Betrugs, Geldwäsche, Veruntreuung und ungetreuer Geschäftsbesorgung.
Ungeklärte Zahlungen
Nach den Auflagen der Ethikkommission des DFB musste Niersbach für ein Jahr für alle Ämter im Fußball niederlegen, weil er bewusst über verdächtige Geldtransfers rund um die WM 2006 geschwiegen hatte. Dabei geht es um ungeklärte Zahlungen von 6,7 Millionen Euro, die Adidas-Chef Louis-Dreyfus an die FIFA geleistet haben soll. Kurz vor der WM wurde die Summe falsch deklariert und an Louis-Dreyfus zurück gezahlt.